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Was ist ein CSD?

Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia Artikel:

Der CSD erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village: In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit trans- und homosexuellem Zielpublikum. Besonders betroffen von Misshandlungen und Willkür waren Afroamerikaner und solche mit lateinamerikanischer Herkunft. Als sich an diesem Abend insbesondere Dragqueens und transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen wehrten, war dies der Ausschlag für tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei. Um des ersten Jahrestages des Aufstands zu gedenken, wurde das Christopher Street Liberation Day Committee gegründet. Seitdem wird in New York am letzten Samstag des Juni, dem Christopher Street Liberation Day, mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis erinnert. Daraus ist eine internationale Tradition geworden, im Sommer eine Demonstration für die Rechte von Schwulen und Lesben abzuhalten.

Warum ist mir der CSD so wichtig? Was habe ich mit dem CSD zu tun?

Seit fast 10 Jahren gehört für mich die CSD Saison zum Sommer dazu wie für andere der Ostseeurlaub. Mein erster CSD überhaupt war damals der in Oldenburg, der sogenannte CSD Nordwest. Direkt danach ging es auf den großen Berlin Pride, sodass ich innerhalb weniger Tage direkt zwei Welten kennenlernen durfte. Der CSD in Oldenburg ist mit rund 20.000 Teilnehmenden schon recht groß, einer der größten in Norddeutschland sogar. Doch der Berliner CSD ist mit rund einer Million Teilnehmenden noch mal eine ganz andere Hausnummer. So unterschiedlich beide Veranstaltungen auch in ihrer Größe waren, so gleich war die Botschaft, die ich an diesen beiden Tagen mitgenommen habe: Ich bin nicht allein. Im Gegenteil - wir sind Millionen und wir können echt was reißen, wenn wir uns zusammentun. Damals war ich 14 und habe mich als schwul definiert. Inzwischen sehe ich mich als pan- / omnisexuell, ich hab mich also von gender- und geschlechtlichen Grenzen losgelöst und für mich erkannt, dass mir nur wichtig ist, dass der Mensch cool drauf ist, egal als wer und was er sich definiert. Für mich sind Frauen, Männer, genderfluide und genderqueere Menschen gleichermaßen attraktiv. Und so hat jeder Mensch seine Besonderheiten und Interessen. Unabhängig davon, in welcher "Schublade" ich mich am ehesten sehe, kann ich nur sagen, dass der Christopher Street Day aus zwei Gründen mein Leben verändert hat. Den ersten hatte ich bereits genannt. Ich habe eine Community entdeckt, die ich vorher weder kannte noch zu schätzen wusste. Der zweite Grund ist ein ebenso maßgeblicher und dennoch simpler: Ich kann und darf an diesem Tag, bei dieser Demo einfach mal so sein, wie ich bin, wer ich bin und wie ich sein will. So geht es meiner Erfahrung nach sehr vielen Menschen. Deshalb liebe ich den CSD, die Pride Veranstaltungen, die Demos.

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